01.04.2015

Pressemitteilung Buchsbaumzünsler

Eigentlich ist es eine schöne Raupe: 30 – 50 mm lang, gelbgrüner Körper mit zwei schwarzen Längsstreifen auf dem Rücken und zwei auffällig große schwarze Kopfkapseln.
Wenn sie nur nicht so zahlreich und so gefräßig wäre und nicht vor allem an unseren Buchsbäumchen fressen würde. Gemeint ist der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis).
Etwa seit dem Jahr 2012 ist dieser Schädling in Deutschland zu einer Bedrohung der Buchsbaumbestände geworden. Bis Mai 2007 war er in Europa noch nicht bekannt. Während der Lebenszeit der Falter von etwa 8 Tagen legen die Weibchen ihre linsenförmigen Eier meist an die äußeren Blätter der Buchsbäume (bei uns fast ausschließlich Buxus sempervirens) ab. Nach dem Schlupf und erstem Fraß suchen die jungen Raupen das Innere der Pflanze auf. Die Raupen durchlaufen während ihrer Entwicklung zur Puppe je nach Temperatur 6-7 Larvenstadien.Dabei frißt eine Raupe mehr als 40 Buchsblättchen. Nach etwa 6 Häutungen und einer Länge von ca. 5 cm sind die Raupen erwachsen und verpuppen sich in einem lockeren Gespinst, überwiegend innerhalb der Buchsbäume.

Ungewöhnlich ist die Art und Weise der Überwinterung. Die weitverbreitete Methode der Überwinterung von Schädlingen im Puppenstadium findet nämlich hier nicht statt. Der Buchsbaumzünsler überwintert zu Hunderten, ja zu Tausenden im Stadium winziger kleiner Räupchen von rund 4 mm Länge. Das Fraßbild dieser Winzlinge ist teilweise auch anders als das der Generationen im Sommer. Untersucht man Buchgehölze im Winter, so findet man als Besonerheit den sogenannten Fensterfraß. Die jungen Räupchen schaffen es gerade noch, die vermutlich weichere Blattunterseite anzufressen, bevor sie sich einspinnen. Mit Beginn wärmerer Temperaturen im Folgejahr setzen sie ihre Fraßtätigkeit fort.

Die winzigen Überwinterungsgespinste von etwa 8 – 10 mm Länge zu finden, ist sehr schwierig. Mit etwas Übung entdeckt man jedoch recht schnell zehn und mehr Räupchen. Fündig wird man insbesondere an stark fraßgeschädigten Buchssträuchern, an denen noch ein nennenswerter Anteil grüner Blätter vorhanden ist. Kleben in solcher Umgebung zwei oder mehrere Buchsblättchen geradzu aneinander, dann lohnt es sich, näher hinzuschauen. Trennt man die Blättchen voneinander, sieht man oft ein weißliches Gespinst, oder schon gleich ein winziges Räupchen.

Bei starkem Befall können sich die Pflanzen hellbeige färben. An einzelnen Blättern sind dann lediglich noch die Blattrippen vorhanden, von anderen nur noch der Stil. Die jungen Raupen verursachen einen sogenannten Schabefraß, bei dem nur die oberste Schicht des Blattes gefressen wird und sich scheinbar helle Flecken auf dem Blättern bilden. Gesunde, grüne Blätter ragen noch an einzelnen Stellen aus der Pflanzen hervor. Die Raupen fressen, wenn sie die Blätter vollständig vernichtet haben, auch noch die grüne Rinde um die Zweige herum bis auf das Holz verunter. Alle Teile dieser Fraßstellen sterben dann ab. Die ganze Pflanze ist vollständig eingesponnen. In den Gespinsten hängen dann grüne Kotkrümel.

Beim Einsatz von Insektiziden ist zu bedenken, daß bei Fraßgiften das Mittel aktiv von den Raupen auf der Pflanze aufgenommen werden muß. Kontaktmittel sind nur wirksam, wenn die Raupen von dem Mittel getroffen werden. Systemisch wirkende Mittel haben den Vorteil, daß der Wirkstoff von der Pflanze aufgenommen wird und sich in der Pflanze veteilt, sodaß alle Pflanzenteile den Wirkstoff enthalten. Die Insektizidwirkung korelliert mit der Fraßaktivität der Raupen und bedeutet, dass es entsprechend warm sein muß.

Generell ist es hilfreich, vorhandene Buchsbaumbestände regelmäßig auf das Vorhandensein von Buchsbaumzünslerraupen zu kontrollieren. Gelingt es, alle Raupen frühzeitig im ersten Jugendstadium, abzusammeln, kann eine Vernichtung der einzelnen Pflanzen verhindert werden. Wer diese Handmethode schon einmal selber versucht hat, wird aber schnell merken, dass man dabei bald an seine Grenzen stößt. Kaum durchzuführen ist sie bei einer größeren Anzahl an Buchsgehölzen. Hier kann sich der Einsatz von Staubsauger, Laubbläser oder Hochdruckreiniger lohnen.

Erfahrungsgemäß hat der Buchsbaumzünsler unterschiedliches Interesse an den einzelnen Arten und Sorten. Gerne befallen wird Buxus sempervirens „rotundifolia“, weniger bis gar nicht befallen wird Buxus sempervirens var. Arborescens. Wenn gar nichts mehr geht, empfiehlt es sich, auf andere Pflanzenarten umzusteigen, wie Ligustum vulgare, Ilex crenata oder Berberis buxifolia u.a.

Weitere Infos erhalten Sie beim Fachberater für Gartenkultur und Landespflege im Landratsamt Miltenberg, Herrn Roman Kempf, unter Telefon 09371 501-582.

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